FREEWRITING - Schreib dich frei!

 

Tipps zum Sprechen der
eigenen Texte

Von Raffaela Gassner

 

Üben - Zu Hause

Sprich deinen Text zur Übung: Für dich alleine, in deinem Zimmer, in der Küche, auf dem Klo, vor dem Spiegel, mit geschlossenen Augen, während du auf den Bus wartest, usw.

Sprich ihn vor einem Freund, vor einer Gruppe, deinen Eltern, …
Bitte sie, einfach nur zuzuhören, es geht nicht um eine Beurteilung deines Textes, sondern darum, dass du die Situation des Vortragens übst!

Wichtig ist auch, deinen Text wieder auf die Seite zu legen und ihn „einsacken“ zu lassen. Es soll dir immer noch Spaß machen, mit deinem Text zu arbeiten – auch wenn der Beginn des Übens manchmal vielleicht Überwindung kostet. Aber besser ein paar Mal mit Freude üben, als oft unter Zwang.


Beim Üben zu Hause kannst du auf folgendes achten:

Deine Haltung:
Eine aufrechte Haltung erlaubt dir eine freiere Atmung und dein Stimmklang wird voller und lauter. Das Sprechen strengt dich nicht an und du wirst gut verstanden. Außerdem bist du beweglicher und kannst auch deine Hände mit einsetzen!
Auch im Sitzen kannst du dich gut aufrichten.

Probier aus:
Setz dich mit ganz rundem Rücken hin, und lass den Kopf hängen. Sprich so deinen Text und hör dir selber zu:
• Wie klingt das?
• Wie fühlst du dich dabei?
• Bekommst du genug Luft?

Setz dich kerzengerade hin und mach dich ganz steif und sprich noch mal den Text. Wirkung?

Jetzt setz' dich aufrecht hin, bleib dabei aber locker und überlass' dein Gewicht dem Stuhl. Du bauchst zwar eine gewisse Spannung zum Aufrecht-Sein, aber du musst nicht alles tragen! Der Stuhl (und wenn du stehst der Boden) trägt dich! Spür deine Sitzbeinhöcker (die Knochen auf denen du sitzt) auf dem Stuhl. Die Sitzunterlage sollte möglichst hart und flach sein, wenn du in weiche Polster versinkst, kannst du dich gar nicht gut aufrichten.

 

Vor der Präsentation

Am Tag davor rechtzeitig schlafen gehen – du brauchst deine Konzentration!

Genug trinken – dann sind deine Schleimhäute befeuchtet und die Stimme ist besser „geschmiert“. Nur Wasser und eventuell verdünnter Apfelsaft sind erlaubt (alles andere verschleimt oder trocknet aus).
Bei einer längeren Lesung ist es üblich, sich ein Glas Wasser auf den Tisch zu stellen und hin und wieder einen Schluck zu trinken.

Wenn du sehr aufgeregt bist:
Setz dich auf einen Stuhl, achte (wie oben) auf deine Aufrichtung und lass dein Gewicht nach unten los. Stell dir dabei vor, dass du auch deine Nervosität und Anspannung loslässt. Spür, wie dich der Stuhl beziehungsweise der Boden trägt! Der ist immer da, auf den kannst du dich verlassen.

Schließ die Augen und achte nur darauf, wie dein Atem durch deine Nase ein- und ausströmt. Das geht ganz von selbst und du musst gar nichts dazu tun. Spüre, wie die kühle Außenluft in deinen Körper strömt – wie weit kannst du den Luftstrom verfolgen? Nimm auch die angewärmte Luft, die wieder ausströmt wahr: Halte dir eine Hand unter die Nase und spüre den warmen Hauch.

Atem lange auf ein „f f f f“ aus.

Ihr könnt euch auch gegenseitig ein wenig den Rücken massieren, abklopfen oder abstreichen, das beruhigt.

 

Während der Präsentation

Der Applaus gehört dir, den hast du dir verdient. Also nimm ihn an, und bleib noch auf der Bühne. Dann kannst du in Ruhe abgehen und dem nächsten Leser Platz machen.

 

Spielanleitung: Klangkreisel

Ein Text wird gelesen, die SchülerInnen notieren einzelne Wörter oder kurze Phrasen, die sie interessant finden oder deren Wortklang ihnen gefällt. Nun beginnt einer damit, seinem Sitznachbarn ein Wort zu sagen, dieser wiederholt es, sagt es seinem Nachbarn weiter usw. bis jemand einen neuen Begriff nennt – an dieser Stelle wird die Richtung geändert d.h. er gibt sein neues Wort dem Nachbarn zurück. Dieses Klangkreisel wird gedreht, bis keine notierten Wörter mehr übrig sind oder die Schreibtrainerin die Runde beendet. (Besonders hilfreicher Einstieg, wenn es um Gedichte oder Liedtexte geht oder um Aussprachetraining für neue englische Vokabel.)

 

Anfragen

Die Autorin Gundi Haigner kontaktieren: